Medienkonzepte für Schulen
Digitale Transformation an Schulen hat längst Einzug gehalten. Die Aufgabe von Planern, Entscheidern und nicht zuletzt den Schulen selbst ist es, auf aktuelle Entwicklungen zu antworten und Erkenntnisse in Methodik und Didaktik mit der technologischen Entwicklungen zu verbinden. Die Kultusministerkonferenz formuliert klar und deutlich, dass „Schülerinnen und Schüler angemessen auf das Leben in der der- zeitigen und künftigen Gesellschaft vorzubereiten (sind) und sie fähig werden, aktiv und verantwortlich am kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, beruflichen und wirtschaftlichen Leben zu befähigen“. Dazu sind viele Schritte notwendig, denn neben den allgemeinen Rahmenbedingungen müssen sowohl länder- als auch schulspezifische Gegebenheiten berücksichtigt werden.
Daher ist es nur logisch, dass sowohl der DigitalPakt als auch weitere Fördergelder durch Bund und Länder an die Erstellung von Medienkonzepten durch die Schulen respektive Medienentwicklungspläne durch die Schulträger geknüpft sind.
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Was ist ein Medienkonzept
Für die Digitalisierung der Schulen ist jedoch nicht ausreichend, ausschließlich Geld für mehr und bessere technische Ausstattung in die Schulen zur Verfügung zu stellen. Jede Der Schulträger muss einen Medienentwicklungsplan für die Schulen erstellen, der die Entwicklung der pädagogischen Medienarbeit und der notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen beschreibt und die Zuständigkeiten festlegt. Der Medienentwicklungsplan fasst zusammen, was jede einzelne Schule mithilfe technischer Berater als Medienkonzept erstellt hat. Dies wiederum ist die Voraussetzung für die Ausstattung mit Infrastruktur und Geräten.
Ein Medienkonzept definiert, welche Rahmenbedingungen, Ziele und Mittel zur Integration der digitalen Medien in den Unterricht zur Verfügung stehen soll(t)en.
Warum brauchen Schulen (auch Grundschulen) ein Medienkonzept?
Für die Ermittlung des notwendigen Bedarfs an technischen Geräten und/oder Voraussetzungen wie WLAN, Aus- und Fortbildung, Einkauf und Administration sind verschiedene Schritte notwendig.
Diese Schritte sind individuell für jede Schule zu beschreiben, da die Voraussetzungen ebenfalls individuell verschieden sind. Gleichbleibend hingegen sollte der Aufbau eines Medienkonzeptes sein, damit der Aufwandsträger daraus einen Medienentwicklungsplan für die Schulen in seiner Verantwortung erstellen und notwendige Gelder und Förderungen beantragen kann.
Der Aufbau des Medienkonzepts beinhaltet folgende Inhalte:
- Struktur, Organisation, Präambel
- Bestandsaufnahme Hardware, Software, WLAN
- Erstellung von Fach-, Methoden- und Mediencurricula für jede Stufe und jedes Fach
- Erfassung der Kenntnisse und Planung der Aus- und Fortbildung des Kollegiums
- Support und Wartung
- Investitionsplanung
Benötigen Grundschulen ein gesondertes Medienkonzept
Allgemein kann man sagen, dass generell die verschiedenen Fachabteilungen des Schulträgers (Schule, IT- und Kommunikationsmanagement, technischer Dienstleister) und der Schule(n) eng zusammenarbeiten müssen. Dies gilt für Grundschulen gleichermaßen. Ebenfalls gilt, dass das Medienkonzept einer GS sich vom Aufbau nicht von anderen Schulformen unterscheidet.
Wichtig ist, dass die (Grund-)Schule bei der Planung und Erstellung nicht allein gelassen wird. Häufig fühlen sich Schulen überfordert, festzulegen, welche technischen Hilfsmittel für ihre Schule notwendig sind. Der Bund hat dazu jedoch eindeutig
Aus didaktischer Sicht können die verpflichtenden Vorgaben der Länder uns des Bundes nicht ohne Einsatz digitaler Medien gelingen. Erst dadurch werden effiziente und nachhaltige Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler initiiert. Durch altersgerechte Lernangebote, zu denen vor allem differenzierend einsetzbare Medien und Materialien gehören, wird der Grundsatz erfüllt, dass Technik sich aus den pädagogischen Anforderungen ableiten muss: Technik folgt also der Pädagogik (und nicht umgekehrt!). Dieser Grundsatz gilt für alle Schulen.
Was ist bei der Erstellung eines Medienkonzept zu beachten
Wie bereits weiter oben beschrieben, ist der Aufbau eines Medienkonzepts grundsätzlich identisch. Aus den unterschiedlichen Angaben leiten sich dann die individuellen Anforderungen ab. Hier ein Beispiel für die Erstellung eines Medienkonzeptaufbaus:
Inhaltsverzeichnis eines Muster-Medienkonzeptes
- Inhaltsverzeichnis
- Informationen zur Schule
- Präambel
- Digitale Medien im pädagogischen Kontext
- Status und Ergebnisse der Hard- und Software Bestandsaufnahme
- Zieldefinition der Kompetenzbereiche beim Einsatz digitaler Medien
- Inhalts- und stufenspezifische Medienbildung
- (entsprechende Fortführung pro Stufe und Fach)
- Qualifizierungs- und Fortbildungsplanung
- Strukturierter Weiterbildungsplan
- Einbeziehung der Elternschaft
- Zeitplan und Meilensteine
- Investitionsplan (Kosten für jeden erfassten Bereich weiter oben)
- Schlussbemerkungen und Zusammenfassung
Beispiel des Aufbaus der Inhalte eines Medienkonzeptes
Zur Verdeutlichung der Inhalte stellen wir Ihnen ein Medienkonzeptbeispiel zur Verfügung. Die Inhalte sind stark verkürzt und anonymisiert, enthalten auch keine Bilder oder weitere Bausteine, die in Ihrem MEK natürlich vorkommen können. Bitte beachten Sie, dass die Texte nicht vollständig sind und somit nicht 1:1 übernommen werden können. Der Beispieltext ist kursiv und in grüner Farbe.
Der Gesetzgeber sieht ausdrücklich die Förderung von Beratungsleistungen von externen Unternehmen – wie zum Beispiel AixConcept – vor
Informationen zur Schule
Adresse, Anzahl Kollegium, Schüler:innen, kurze Beschreibung der Schwerpunkte…
Präambel
Die Auseinandersetzung mit heutigen Medien in der Schule ist ebenso notwendig wie die Vermittlung von Medienkompetenz an junge Mediennutzerinnen und -nutzer. … Schülern nicht nur Fachkenntnisse zu vermitteln, …, adäquat, situationsbezogen und handlungsorientiert nutzen zu können… Dazu ist sowohl eine sachgerechte Ausstattung als auch …
Digitale Medien im pädagogischen Kontext
Digitale Geräte und Angebote haben einen großen Anteil an den Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern…… der gegenwärtige und künftige private wie berufliche Alltag unserer Schülerinnen und Schüler wird zunehmend medienorientiert sein. … wird deutlich, dass Medienkompetenz eine grundlegende Voraussetzung ……einen konsequenten und fächerübergreifenden Einsatz wird IT zum Werkzeug für unterschiedliche Lernkonzepte. … Erlebnisse der realen … sollen durch die Integration der Medien ergänzt, nicht ersetzt werden. … durch die Reflexion … Erziehung zum mündigen und selbstbestimmten …
Status und Ergebnisse der Hard- und Software Bestandsaufnahme
Die Ergebnisse der Hard- und Software-Bestandsaufnahme ergab … (Zahlen der Erhebung)
- Grundvoraussetzung … strukturierte Verkabelung, … (Breitband)Netz, …kabelgebundenes oder kabelloses Netzwerk … Präsentationsgeräte in den Klassenräumen ……notwendige Baumaßnahmen … ggf. Einsatz von BYOD
… medientechnische Ausstattung ist derzeit eingeschränkt …
Im Bereich der Peripheriegeräte … kurz- bis mittelfristige Anschaffung von Präsentationshardware … Peripheriegeräte … Cart- und Aufbewahrungssysteme für mobile Geräte
…Softwarekauf und/oder -miete (Neuanschaffungen und Updates) …
…neben Hard- und Software ist Service und Wartung notwendig…
… standardisierte IT-Schulmanagement Lösung wird …
…ein Fortbildungs- und Qualifizierungsplan für das Kollegium ist daher Bestandteil…
Zieldefinition der Kompetenzbereiche beim Einsatz digitaler Medien
Die Vorgaben zur schulischen definieren folgende Kompetenzbereiche beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht:
- Professionelles Handeln …
- … Lösungswege …
- … Nutzung digitaler Medien (fächerübergreifend)
- … kommunikative Kompetenzen
- … Reflexion des eigenen …
- … kontinuierliche Entwicklung von Medienkompetenz …
Die Schülerinnen und Schüler … übernehmen selbständige Verantwortung …
Inhalts- und stufenspezifische Medienbildung
… wird folgende schulstufenspezifische Medienbildung geplant.
Qualifizierungs- und Fortbildungsplanung
Erfassung des Ist-Standes und daraus abgeleitet der Aus- und Fortbildungsplan des Kollegiums
Strukturierter Weiterbildungsplan
…
Einbeziehung der Elternschaft
… ist darüber zu entscheiden, ob auch Eltern der Schülerinnen und Schüler in die Medienarbeit … ein regelmäßiges Angebot von Informations- und Kommunikationsveranstaltungen …
Zeitplan und Meilensteine
Medieneinsatz allein ist kein Indiz für eine Qualitätsverbesserung von Unterricht. Vielmehr …
…der Evaluationsplan sieht folgende Überprüfungen zu folgenden Zeitpunkten vor:
Investitionsplan
Zusammenfassung der einzelnen Posten in Euro (Ist-Stand und päd. Anforderungen)
Zusammenfassung und Links
Im DigitalPakt wird es explizit ausgesprochen: „Keine Ausstattung ohne Konzept“ heißt es dort. Bund und Länder bestehen auf einem Medienentwicklungsplan von jeder Schule, die Fördermittel beantragen will. Die Sinnhaftigkeit steht außer Frage – Planung schafft Klarheit bezüglich der pädagogischen Erfordernisse, Planungssicherheit für Schulleitung, Verwaltung und Träger und sichert den Lernenden eine gute Ausbildung.
Zum Abschluss haben wir für Sie noch einige Links zusammengestellt, die Ihnen weitere Informationen zum Thema zur Verfügung stellen:
- Aktuelles zu den Förderrichtlinien der einzelnen Bundesländer
Medienkompetenzentwicklung auf Landesservern u.a.:- https://medienkompetenzrahmen.nrw/
- www.lmz-bw.de/beratung/medienentwicklungsplanung/
- www.mep-bw.de/jw/web/userview/lmz_mep/mepprojekt/_/willkommen
- Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“
- Lösungsansätze der Zugänglichkeit von digitalen Unterrichtsangeboten für alle Schulen
- Breitbandatlas
- Breitbandförderprogramm des Bundes
- Breitbandförderprogramms für den Glasfaser-Ausbau an Schulen
- Didacta Verband Leitfaden für Schulleitungen